Edit Oderbolz

Edit Oderbolz (*1966) präsentiert ihre neue Arbeit Nothing is settled when you are near, 2020 in einer ersten, explizit für diesen Raum zusammengestellten  Konfiguration: An die Wand gehängt sind weiss gestrichene Rahmen, die durch den gezielten Einsatz von Farbe einen dreidimensionalen Raum andeuten – die innen aufgebrachte rote Farbe reflektiert auf der Wand. Die vermeintlichen Fenster rhythmisieren die Wand und geben vor, den Blick zu öffnen, jedoch prallt der Blick durchs Fenster auf die Wand auf und wirft die Betrachter*innen direkt auf die Wahrnehmung des eigenen Subjektes im Raum zurück. 

Oderbolz arbeitet oft in Serien, deren Elemente modular auf den jeweiligen Ausstellungsraum anpassbar sind. Auch Untitled (2011) ist Teil einer Werkserie und besteht aus Materialien, die immer wieder Eingang finden in ihr Schaffen: Ein hängendes Armierungseisen und ein feines Stück Stoff führen den Tanz der Schwerkraft auf – wobei zumindest das Eisen seine Form nicht bloss der Schwerkraft, sondern der Künstlerin verdankt. Mit der Nutzung von Armierungseisen eröffnet sich unweigerlich ein Verweis auf Architektur; so könnte die kleine Arbeit Beginning to aus dem Jahr 2014 aus mehreren horizontalen Eisenstäben als Abbild dessen gelesen werden, was sich hinter der Betonoberfläche verbirgt. 

 

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