Project 16






Doris Lasch, Deirdre O'Leary
Vernissage, Freitag, 1. Dezember, 2023, 17 - 20 Uhr
Finissage: Samstag, 27. Januar, 2024, 15 - 18 Uhr
Samstagsführung Sa. 16. 12. 15 Uhr
Artist Talk, Do. 18. 1. 19 Uhr
Öffnungszeiten
Mittwoch bis Freitag, 15 – 18.30 Uhr
Samstag 13 – 17 Uhr
Oder nach telefonischer Vereinbarung +41 79 688 05 03
Text +–
Das Oeuvre von Doris Lasch und Deirdre O'Leary setzt sich mit Raumbildung und Zeitlichkeit auseinander und zeichnet sich durch ein Interesse an bildlicher Repräsentation aus. Dabei bilden die Sprache und die Erfahrbarkeit der Umwelt mit unterschiedlichen Sinnen einen wichtigen Bestandteil der ausgestellten Werke. Die Künstlerin Deirdre O’Leary verortet ihre bildnerischen und skulpturalen Arbeitsprozesse im dynamischen Verhältnis von Körper, Raum und Sprache. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch die Körperlichkeit von Erfahrungsräumen und die Neugierde an Formenvielfalt aus. Die Werke von Doris Lasch hinterfragen die Bild- und Raumwirklichkeit und laden die Besucher:innen zur Erweiterung, aber auch Hinterfragung, der gezeigten (Bild)-Realitäten ein. In den Darstellungen des Alltäglichen schärfen sich bei Lasch Fokus, Stille und Konzentration. Die ausgestellten Arbeiten treten in einen konstruktiven Dialog und entwickeln eine Materialität des Erinnerns.

48 x 33 cm Farbfotografie, 2023

27 x 20 cm Fotoemulsion auf Textil Unikate 2023

Unlearning I – XV Fotoemulsion und Inkjet-Druck, 80 x 54 cm

Unlearning I – XV Fotoemulsion und Inkjet-Druck, 40 x 54 cm

Unlearning I – XV Fotoemulsion und Inkjet-Druck, 40 x 54 cm

Unlearning I – XV Fotoemulsion und Inkjet-Druck, 40 x 54 cm

Unlearning I – XV Fotoemulsion und Inkjet-Druck, 40 x 54 cm

Unlearning I – XV Fotoemulsion und Inkjet-Druck, 40 x 54 cm

48 x 33 cm Farbfotografie, 2023

27 x 20 cm Fotoemulsion auf Textil Unikate 2023

Unlearning I – XV Fotoemulsion und Inkjet-Druck, 80 x 54 cm

Unlearning I – XV Fotoemulsion und Inkjet-Druck, 40 x 54 cm

Unlearning I – XV Fotoemulsion und Inkjet-Druck, 40 x 54 cm

Unlearning I – XV Fotoemulsion und Inkjet-Druck, 40 x 54 cm

Unlearning I – XV Fotoemulsion und Inkjet-Druck, 40 x 54 cm

Unlearning I – XV Fotoemulsion und Inkjet-Druck, 40 x 54 cm
Eine stille Reflexion über die Bild- und Raumwirklichkeit lässt sich in den installativen und fotografischen Arbeiten von Doris Lasch finden. In ihren grossformatigen Fotografien treffen Besucher:innen auf eine parallele Realität. ZuSubjekten gewordene Objekte liegen in der Serie Nonobjective in einem abgelichteten Atelierraum: wie entkörpert von ihrer ursprünglichen Funktion, niemand ist zu sehen, lediglich die Spuren eines Handelns. Das, was zu sehen ist, gleicht ausgelegten Fährten, die die Fotografien mehrdeutig lassen, sie spielen mit unseren Erwartungen und appellieren an unsere Erinnerungen. Die Serie Unlearning zeigt, auf gespannten Leinwänden, Bildausschnitte und Textfragmente. Mit einer Naht in der Mitte verbunden, kommt es zu einer Verschränkung zwischen fotografischem und textlichem Teil: zwischen der von Hand aufgetragenen Fotoemulsion und dem digitalen Druck der Schriftelemente. In der parallelen Vision von Fotografie und Text entwickeln sich auf den Leinwänden, gleich Projektionsflächen, verborgene Bilder, die nicht direkt wahrnehmbar sind, sondern erst im Moment des Betrachtens entstehen und sich bei der Begehung zu einer filmischen Abfolge fügen. Einen narrativen Turn nimmt Doris Lasch auf der Suche nach einer Begegnung zwischen Sprache und Fotografie in ihrem Buch Hellfeld, aus den vergrösserten Seiten, als Editionen in einer räumlichen Umsetzung, im Ausstellungsraum erfahrbar sind. Die in Basel lebende Künstlerin erkundet mit ihren Werken ein Netzwerk aus Beziehungen, das den Blickwinkel und das Sichtbare hinterfragt und uns dazu anhält, zwischen den Zeilen zu lesen.








Die im ersten Ausstellungsraum gezeigte Arbeit Dragon Orchid (Kite) erinnert an die Blüte einer Orchidee und gehört zur fortlaufenden Wekgruppe «Himmelskörper». Die «Himmelskörper» sind performative Skulpturen, die die Künstlerin in ihrer Aktivierung als Ergänzung und Erweiterung des menschlichen Körpers versteht.
In Deirdre O’Learys lyrischen Arbeiten rücken Fragen der zeitlichen und räumlichen Verortung in den Vordergrund. A silver stream (Piece for Resonator) ist in Zusammenarbeit mit dem Klangkünstler Samuel Tschudin entstanden und wird über dessen Resonator-Gong in den Ausstellungsraum übertragen. Die Materialität des Gongs bildet die Textur des Erzählerischen.
In der Sprache findet sich eine Dichotomie, ein Ort, in dem die Innen- und die Aussenräume miteinander verhandelt werden. Das spiegelt sich in den Worttrommeln wider. Auf den aus hellblauem Glas gegossenen Hohlzylindern lassen sich Motive erkennen, die auf Begegnungen mit der Natur hinweisen. Die Glaszylinder wurden auf Terracotta-Platten abgerollt. Die potenziell unendliche Bewegung des Rollens trifft auf Materialien und Formen, die uns an das Gestalten unserer Lebensumgebung verweisen. Zwischen Abdruck und Eindruck entwickelt sich ein Dialog, innerhalb dessen unterschiedliche Zeitlichkeiten aufeinander treffen, sich begegnen, ergänzen, sich aufeinander beziehen und sich wieder voneinander lösen.
Der Schlusspunkt der Ausstellung bildet die filmische Arbeit Inventing an Interval on the 8th of May, 2014 43°0’2N 41°0’1E. Der Film ist während eines Rechercheaufenthaltes in Sochumi (Abchasien) auf Super-8 aufgenommen worden. Die im Titel angegebene Verortung setzt eine Gegenstimme zur fragmentarischen Bildsprache. Die Arbeit wirft einen Blick zurück auf die ausgestellten Werke. Im Blick zurück verbinden sich die Positionen der beiden Künstlerinnen.